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Ihme-Zentrum: Hannover zieht die Schrauben an
Relativ kurzfristig hat die Verwaltung den Stadtbezirksrat Linden-Limmer einberufen, um in einer gemeinsamen Sitzung zusammen mit dem Aussschuss für Angelegenheiten des Geschäftsbereiches des Oberbürgermeisters das weitere Vorgehen bei der Wiederbelebung des Ihme-Zentrums zu beschließen. Diese Sondersitzung findet am Donnerstag, 09.06.2016 um 13:30 Uhr im Neuen Rathaus, Hodlersaal statt. Die Dauer der Sitzung ist auf eine Stunde anberaumt.
In einer recht unverblümten Pressemitteilung erklärt die Stadt die bisherigen Verhandlungen mit dem Investor… nicht direkt als gescheitert, aber als in einer Sackgasse sitzend. So würde ich das nennen. Aus Sicht der Verwaltung ist bisher nur sehr wenig Konkretes vom Investor unternommen worden, um die Sanierung voran zu bringen. Auch die Forderungen der Verwaltung, die Mängel in den von ihr angemieteten Räume zu beseitigen und das Umfeld für Beschäftigte und Besucher “ansprechend” herzurichten wurden nicht erfüllt. Ebenso wird das Verhalten des Investors kritisiert. Bezeichnend finde ich den Satz “Hierfür ist ein leistungsfähiger und leistungsbereiter privater Investor zwingende Voraussetzung“. Das nenne ich Zweifel.
Was soll beschlossen werden? Nichts Neues.
Die Drucksache würde die Verwaltung beauftragen, die Verhandlungen mit dem Investor fortzuführen, aber gleichzeitig alternative Standorte für die städtischen Dienststellen zu suchen, die zur Zeit noch im Ihme-Zentrum untergebracht sind. Und die Verwaltung soll im Dezember einen Vorschlag vorlegen, wie weiter vorgegangen werden soll.
Im Dezember 2016 muss dann auch eine Entscheidung getroffen werden, da der aktuelle Mietvertrag Ende 2017 ausläuft.
Das ist nicht neu, das kommuniziert die Stadt seit längerem. Meiner Meinung nach will sich der Oberbürgermeister den politischen Segen für seine bisherigen Verhandlungen einholen. Und er versucht die Parteien in die Pflicht zu nehmen für die Entscheidungen, die im Dezember 2016 dann getroffen werden müssen. Die Folgen werden in jedem Fall weitreichend, wahrscheinlich auch unangenehm und teuer.
Szenario 1: Weitermachen wie bisher
Verlängert die Stadt den Mietvertrag, dann bleibt sie weiter darauf angewiesen, dass der Investor “leistungsfähig und leistungsbereit” ist. Im ungünstigen Fall setzt sich die Hängepartie fort. Wenn es noch schlimmer kommt, beginnt das ganze Elend wieder von vorn.
Szenario 2: Auszug
Die Stadt verlässt das Ihme-Zentrum. Ohne einen verlässlichen Ankermieter wird es dem Investor aber noch schwerer fallen mit der Sanierung voran zu kommen. Ich bezweifle sogar, dass eine Sanierung des Ihme-Zentrums ohne die Stadt als Großmieter überhaupt möglich ist. Denn Nachmieter für die Büroräume in dieser Größenordnung zu finden dürfte ebenso schwierig sein, wie die brachliegenden Gewerbeflächen zu vermarkten. Und dann kann auch der Druck auf die Eigentümer der Wohnungen im Ihmezentrum unerträglich werden.
Einladung zur Sitzung am 09.06.16
Zwar ist keine Bürgerfragestunde vorgesehen, aber die Sitzung ist immerhin öffentlich. Ich hoffe, viele Bürgerinnen und Bürger informieren sich aus erster Hand, wie Verwaltung und Politik die Weichen für das Ihme-Zentrum stellen wollen: Donnerstag 9. Juni 2016 um 13:30 Uhr im Hodlersaal, Rathaus. Wenn Sie Fragen haben, drücken Sie sie Ihren gewählten Vertretern in die Hand. Die geladenen Sitzungsteilnehmer können nachfragen.
Sondersitzung zum #Ihmezentrum 09.06.16 um 13:30 Uhr Rathaus, Hodlersaal. Infos aus erster Hand. Klick um zu Tweeten- Einladung zur öffentlichen Sitzung. Hier werden später auch die Drucksache und das Protokoll zu finden sein.
- Drucksache 1367/2016 Mietvertragsverhandlungen Ihme-Zentrum
- Pressemeldung der Stadt
Update: Bericht und erstes Statement zur Sondersitzung Ihme-Zentrum vom 09.06.2016