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18. März 2024

Das Fössebad und die Partei mit den zwei Zungen

CDU beantragt Tausch der 50-Meter-Becken - sPD spielt Linden gegen Misburg aus

Liegewiese Fössebad mit 4 aufblasbaren Planschbecken
Familienbad nach Art der SPD

Während die CDU Wort hält und sich für das Außenbecken im Fössebad einsetzt, offenbart die sPD Züge einer gespaltenen Persönlichkeit: Der sportpolitische Sprecher der CDU Thomas Klapproth schlägt vor, Hannovers zweites 50-Meter-Sportbecken in Misburg statt im Fössebad zu errichten. Diese Initiative wird von der sPD abgelehnt. Weil die sPD Angst hat, bei einer 50-Meter-Sportbahn könnte der Freibadbereich in Misburg wegfallen. Da muss ich herzhaft Lachen.

Während die eine sPD kaltlächelnd ein Freibad auf dem Altar des Vereinssports opfern will, macht sich eine andere sPD Sorgen um die Familientauglichkeit ihres Stadtteilbades. Wofür steht die sPD eigentlich?

Ein Tausch mit Misburg eröffnet neue Finanzierungsmöglichkeiten für ein Freibad

Zur Verlegung des 50-Meter-Olympia-Beckens, wie sie die CDU vorschlägt, passt auch ein Tausch der Finanzierung zwischen Misburg und Linden-Limmer. Der Neubau des Misburger Bades soll nach dem Willen der Verwaltung aus dem Investitionsmemorandum 500plus bezahlt werden. Das Fössebad hingegen soll aus den Sanierungsmitteln des Sportetats errichtet werden. Während die Stadt für die Bädersanierung insgesamt nur 42 Millionen € geplant hat, stehen im Investitionsmemorandum erheblich mehr und flexiblere Mittel zur Verfügung.

Der sPD gehen die Argumente aus

Das einzige, was dem sportpolitischen Sprecher der sPD – der fälschlicherweise immer als Sport„experte“ bezeichnet wird – dazu einfällt ist, der CDU Wahlkampf vorzuwerfen. Ja, liebe sPD und liebe Grüne: Hättet ihr mal zur Kommunalwahl 2016 mit euren Plänen zum Fössebad Wahlkampf gemacht.

Rot-Grün hat zur Kommunalwahl 2016 ihre wahren Absichten zum #FoesseFREIbad verschwiegen Klick um zu Tweeten

Rot-Grün wäre endgültig abgewählt worden und wir müssten jetzt in Linden-Limmer nicht den Verlust eines Familien- und eines Freibades fürchten. Die politische Absicht, das Freibad einer 50-Meter-Sportbahn zu opfern, war schon vor der Wahl hinter verschlossenen Türen ausgemachte Sache. Aber um die Macht zu erhalten, ging die Ratspolitik mit diesen Plänen lieber auf Tauchstation. Stattdessen wiegten Rot-Grün die Wähler mit offensichtlich nicht ernst gemeinten Machbarkeitsstudien – alle mit Freibad! – in falscher Sicherheit. Von Politikern mit Anstand erwarte ich, dass sie derart bedeutende Änderungen ihrer Pläne vor einer Wahl auf den Tisch legen. Alles andere ist Wählerbetrug.

Die sPD behauptet, dass ein 50-Meter-Sportbecken in Misburg nicht finanzierbar sei. Da ein 50-Meter-Wettkampfbecken im Fössebad nach dem Willen der Rats-Ampel finanzierbar ist, müssen die Preise in Misburg wohl höher sein. Grotesk.

Im Prinzip würde es schon reichen, die Finanzierung zu tauschen. Damit wäre die notwendige Flexibilität geschaffen, alle Wünsche unter einen Hut zu bringen: Neubau Misburg wie geplant. Ein Fössebad mit Freibad für Familien wie von der Mehrheit gewünscht. Und eine 50-Meter-Wettkampfbahn für die Sportvereine. Alle könnten zufrieden sein.

Aber auch wenn das Sportbad in Misburg gebaut wird, entsteht niemandem ein Schaden. Dass der Freibadbereich in Misburg entfallen könnte ist reine Panikmache der sPD. Denn für die Sanierung des Freibades in Misburg sind nur vergleichsweise geringe Mittel notwendig (so auch ein Vertreter der Bäderverwaltung im Bezirksrat Linden-Limmer am 10. Mai ‘17). Ebenso ist das Misburger Bad erheblich besser für den Verkehr gelegen und bietet auch bessere und mehr Parkmöglichkeiten als das Fössebad. Und den Sportlern sollte es egal sein, wo sie ihre zusätzlichen Bahnzeiten bekommen.

Warum also sperrt sich die sPD vor diesem Kompromissvorschlag? Oder stecken die Betreiber von Fössebad und Volksbad Limmer dahinter, die sich einerseits eine unliebsame Freibadkonkurrenz vom Hals schaffen wollen, andererseits mit einem 50-Meter-Olympiabecken auf höhere Einnahmen und ein besseres Standing spekulieren?

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Achim Brandau
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